Hoyer Familienfest

Visselhövede - Bescheiden sein und durch Leistung auffallen: Mit dieser Losung bringt sich laut Heinz-Wilhelm Hoyer seine Familie schon seit Generationen in das Unternehmen Hoyer ein. „Aber man muss Bescheidenheit auch mal durchbrechen“, bemerkte Ex-Bundespräsident Christian Wulff gestern in seiner Gastrede. Denn den 90. Geburtstag der Firma nahm die Familie Hoyer zum Anlass für eine große Feier mit zahlreichen Gästen aus dem In- und Ausland.
Genauer gesagt feierte das Unternehmen 220 Jahre Firmenhistorie, zu den 90 Jahren Hoyer kommt das 130-jährige Bestehen der Bremer Firma Finke, die seit 2002 zu dem stetig wachsenden Konzern aus Visselhövede dazugehört. Neben den beiden Gastrednern Wulff und Willi Lemke, Ex-Werder-Manager und derzeit Sonderberater des UN-Generalsekretärs für Sport, zahlreichen Mitarbeitern und Freunden sowie Vertretern aus Politik und Wirtschaft hatte das Unternehmen auch Geschäftspartner und Kunden, unter anderem aus Taiwan, den USA, der Ukraine, Dänemark, Ungarn und den Niederlanden, eingeladen. „Wir haben hier Gäste aus aller Welt an der Vissel – fast schon ein kleiner Weltwirtschaftsgipfel“, sagte Firmenchef Heinz-Wilhelm Hoyer nicht ohne Stolz.
„Die Firma Hoyer hat die ihr gebotenen Chancen genutzt“, betonte Wulff in seiner Rede. „Und ist nicht auf die Jagd nach dem schnellen Geld gegangen, sondern immer mit dem Blick für Langfristigkeit.“ Eine Eigenschaft, die den Mittelstand in Deutschland auszeichne, so der ehemalige Bundespräsident, der mit Heinz-Wilhelm Hoyer schon seit seinen Zeiten als Ministerpräsident in Kontakt steht. „Das macht die Faszination für den Mittelstand aus: für sich zu arbeiten, für die Familie, für den Standort. Und das hat sich schon weltweit herumgesprochen.“ Prägend sei auch das Zusammenwirken der Generationen: „Jüngere laufen schneller, die Alten wissen aber, wo die Abkürzungen sind“, so Wulff mit einem Augenzwinkern.
„Wir müssen zeigen, das wir uns weiter öffnen wollen“, sagte Lemke in seiner Ansprache mit Augenmerk auf die zahlreichen internationalen Beziehungen der Firma Hoyer.
Mit einem launigen Multimedia-Rückblick, gespickt mit Beatles- und – wie selbstverständlich in WM-Zeiten – Fußballreferenzen warfen Mitglieder der Geschäftsleitung, darunter auch die Söhne des Chefs, Markus und Thomas Hoyer, einen Rückblick auf die Historie. Gekrönt wurde das Ganze von einer keinen Parodie über das Dallas an der Vissel. Dass aber ein erneute Generationenwechsel noch fern ist, machte Hoyer noch einmal deutlich: „Ich habe noch viele Pläne, und wir gemeinsam können noch viele Projekte gemeinsam verwirklichen.“